23.09.2015

Vorurteile ...

Ja, die guten alten Vorurteile. In Sachsen leben sie gerade wieder auf, gegen Flüchtlinge, gegen Ausländer, gegen fremde Religionen, eigentlich gegen alles, was anders ist. Sicher, nicht nur in Sachsen, es ist ein allgemeines Phänomen. Sachsen macht es dennoch deutlicher, als es andere Regionen unseres Landes tun.

Dabei sind es die Sachsen, die seit Ewigkeiten selbst Vorurteilen, Hohn und Spott ausgeliefert sind. Sie jaulen jedes Wort, sie sind immer am Jammern und Herummäkeln, sie gelten als kleinkariert. In der ehemaligen DDR galten sie als parteihörige Denunzianten. Sachsen gelten als negativer Inbegriff des DDR-Bürgers, kurz des Ossis.

Vorurteile. Nicht jeder Sachse war parteihörig, nicht jeder Sachse war Denunziant, man machte es einfach an solchen Leuten wie Walter Ulbricht fest und daran, dass die Sachsen als Arbeiter überall in der DDR eingesetzt wurden. Großbauprojekte, wie die Ost-Berlin's Plattenbausiedlungen wären ohne Sachsen kaum möglich gewesen.

Vergessen ist auch, dass die Sachsen zur Zeit August, des Starken, die deutsche Sprache verpönten, sondern es als schick galt, französisch zu sprechen, abgesehen davon, dass der gute August nicht nur sächsischer Kurfürst sondern auch polnischer König war. Auch die Sachsen fanden ihre historischen Ausbreitungsgebiete: England (Angelsachsen), Rumänien (Siebenbürger Sachsen) aber auch im Norden Europas, z.B. in Niedersachen oder den Niederlanden. Das Haus Oranien wäre nichts ohne die von Sachsen-Coburg.

Die meisten historischen Ausbreitungen waren aus wirtschaftlichen Gründen, einige aus Verfolgungsgründen. Man suchte sich Land, wo es einem besser ging. 
Nach der Wende, teils bis heute, gingen Sachsen in die alten Bundesländer, weil sie dort Arbeit bekamen. Es machten viele im ehemalige DDR-Bürger, nicht nur Sachsen.
Der Exodus der DDR-Bürger im Jahr 1989 war auch eine Flucht, eine Verschiebung von Ost nach West. Wenig aus wirklich politischen Gründen, meist aus wirtschaftlichen, weil der goldene Westen rief.

Dies sollte man gerade in Sachsen, wo der Fremdenhass derzeit äußert unfeine Ausmaße annimmt, nicht vergessen. Aber es gilt für uns alle. Schaut man in unsere Geschichte, sind unsere nahen und fernen Vorfahren alle irgendwann irgendwohin gewandert. Das dürfen wir alle nicht vergessen.

21.09.2015

Warum Syrien sterben musste ...

Nach dem 11. September 2001 brauchten die USA Verbündete im imaginären Kampf gegen den Terror. Obwohl es historische Abneigungen gegeneinander gab, war Syrien dennoch ein Partner für die Geheimdienste der USA, insbesondere die CIA, unliebsame Personen in Foltergefängnissen verschwinden zu lassen. Folterhöllen dort, wo keiner nachfragt. Die syrischen Geheimdienste lieferten brav ab. Dafür ließ man Syrien und seinen Despoten Assad weitgehend in Ruhe, auch zwischen Israel und Syrien herrschte weitgehend ein Status Quo. Man liess sich in Ruhe und jeder machte sein Ding.

Einer der Partner Syriens - solange es unter dem Despoten Assad steht - war und ist der Iran, während Syrien sich ebenfalls - wie eben auch der Iran - an der libanesischen Hisbollah beteiligte. Auch hier liess man gewähren. Die Hisbollah war auch gleichsam friedlich. Sicherlich gab es zwischen den bekannten Beteiligten hier und da kleinere Geplänkel. Die müssen auch sein, um den Schein zu wahren, schließlich wollen alle ihr Gesicht wahren.

In den grundlegenden Betrachtungen dürfen auch die religiösen Affinitäten nicht unberücksichtigt bleiben. Der Iran ist ein schiitisches Land. Syrien hingegen ist ein sunnitisches Land, das von einer alavitischen Führungsriege und ihren Günstlingen rund um Assad geführt wird. Schiiten und Sunniten sind historische Erzfeinde. Die Alaviten stehen den Schiiten nahe und werden somit von den Sunniten auch feindlich betrachtet. Grundsätzlich muss man sich das Verhältnis vorstellen wie Katholiken, Protestanten und Zeugen Jehovas in unserem Kontext, nur untereinander weitaus unversöhnlicher.

Seit etlichen Jahren kam es zwischen dem Iran und der westlichen Welt zum Konflikt um die atomare Aufrüstung des Irans, die seit einigen Monaten zumindest vertraglich aus der Welt geschafft ist. Vorerst! Dennoch war von dieser Einigung zu Beginn des Syrien-Konfliktes noch keine Rede. Man redete sogar davon, den Iran militärisch anzugreifen. Nun kan man davon ausgehen, dass Syrien hier ein Verbündeter Irans gewesen wäre, mit dem man hätte rechnen müssen. Die Verbundenheit Syriens zum Iran ist der maßgebliche Grund für seine Zerstörung. Bei einem Angriff auf den Iran hätte Syrien eine Gefahr für die eingesetzten westlichen Truppen, aber auch für Israel dargestellt.

Eine Lösung für das Problem stellte die Inszenierung eines inneren Konfliktes in Syrien dar. Von außen geschürte innere Konflikte sind immer eine Lösung, wenn es darum geht, sich nicht selbst die Finger schmutzig zu machen. Zunutze machte man sich dabei die obengenannten historischen religiösen Konflikte. Zudem liess sich damit auch ein unliebsamer "Zeuge" in Sachen CIA und Folter loswerden, den man letztendlich als Ausführenden nicht mehr brauchte.

Womit jedoch keiner gerechnet hat ist, dass sich die Assad-Riege mit ausgiebiger Vehemenz gegen ihre erzwungene Abdankung wehrt, was allerdings letztendlich nichts an der Gesamtsituation ändert: Der perfide Plan hatte Erfolg. Um sicher zu gehen, dass alles seinen Gang geht, infiltrierte man Syrien vorab mit sunnitischen Terroristen, vor denen Assad bereits 2012 warnte, als man ihn für das brutale Vorgehen gegen die Bevölkerung zur Rechenschaft zog. Die ISIS ist ein Produkt der CIA und wie gut man sich mit ihren Führern versteht, zeigen Bilder, die den US-Senator und Ex-Präsidentschaftskandidaten McCain mit dem heutigen Oberterrorfürsten Al-Baghdadi in vertraut freundschaftlichen Gespräch zeigen.

Wann und in welcher Form sich die ISIS verselbstständigt hat und ob dies überhaupt der Fall ist, wird irgendwann aufzuklären sein. Der Konflikt selbst war aus Sicht der USA notwendig, denn ohne die Destabilisierung Syriens wäre eine Einigung im Atomkonflikt mit dem Iran bis heute nicht zustande gekommen, aber mangels syrischer Deckung blieb dem Iran kaum etwas anderes übrig, als sich dem hinzugeben. Im Gegenteil: Der Iran wird durch seine Truppenkontingente, die verdeckt in Syrien an der Seite der Assad-Riege kämpfen finanziell und militärisch geschwächt.

Für die USA hat dieser Konflikt noch einen wirtschaftlichen Vorteil, der durch die humantäre Katastrophe in Syrien hervorgerufen wird. Die Wirtschaft Europas wird durch die Flüchtlingsströme mittelfristig gebremst, was wiederum die Position der USA bei den Verhandlungen um TTIP stärkt und zudem auch über die defizitären eigenen Wirtschaftsprobleme der USA hinwegtäuscht. Ein Indiz dafür, dass diese immer noch extrem dahinsiecht, ist die Tatsache, dass der Leitzins der USA immer noch bei nahe Null liegt und vor kurzem nicht angehoben wurde. Wenn man also den Abstand zu Europa verringern möchte, ist dies derzeit kaum aus eigener Kraft möglich, sondern nur durch Schwächung des "Gegenspielers", was im Übrigen auch für China gilt, dem derzeit auch ominöse Wirtschaftsprobleme zu schaffen machen.

Wo geht's hin ... - Eine Spektralanalyse unserer Ängste

Die Angst geht um in unserem Land. Angst vor Überfremdung. Angst vor dem Islam. Angst vor allem, was fremd ist oder auch nur im Ansatz fremd sein könnte. Und nein, es betrifft nicht nur Flüchtlinge.
Es betrifft die generelle Angst vor Veränderungen in unserer Gesellschaft. Es betrifft den Traum von einem vereinten grenzenlosen Europa. Es betrifft profane Dinge, wie die Homo-Ehe. Es betrifft die Zuwanderung fremder Kulturen und Religionen in unser Land.
Man spricht plötzlich von einer jüdisch-christlichen Kultur, von einer Islamisierung des Abendlandes und diese Ängste werden nicht nur von Menschen aus dem Dunstkreis von Pegida, AfD oder gar NPD geschürt und propagiert. Nein, das sind nur die Narren, die sich laut dazu äußern und es mittlerweile schaffen, die besorgten BürgerInnen ganz in ihrem Interesse auf die Straße zu bekommen und die Pyromanen von Tröglitz und anderen Orten zu ihren willigen Handlangern zu machen, auch wenn sie selbst alle Schuld von sich weisen. Aber was ist Schuld? Verantwortung ist mindestens eine Teilschuld und Verantwortung tragen diese Propagandisten alle mal am Geschehen.

Diese Propagandisten gibt es aber auch auf etablierten politischen Ebenen, insbesondere in der bayrischen CSU. Bayern, Traditionsbetrieb der rechten oder etwas netter ausgedrückt: der urkonservativen Lebenskultur. Bayern, und das ist der krasse Gegensatz zur Politik der CSU, leistet allerdings gerade jetzt in der Flüchtlingskrise Elementares. Auch das und gerade das muss man erwähnen. Regional in den bayrischen Gemeinden, insbesondere in den Grenzgemeinden zu Österreich, wird derzeit Großes geleistet. Umso unverständlicher ist es, dass die CSU in persona ihres Vorsitzenden Horst Seehofer eigentlich diesen Gemeinden und den HelferInnen mit ihren Parolen ins Rektrum tritt und die großen Leistungen der einzelnen Kommunen und Landkreise damit wieder heftigst relativiert.

Ja, es ist die Angst vor Veränderung. Aber diese Angst ist nicht für alle Probleme gedacht. Angst vor neuer Technik gibt es in unserem Land kaum, im Gegenteil: Negative Ergebnisse neuer Technik werden nahezu kritiklos hingenommen. Gegen Datenkraken wie Facebook oder Geheimdienste wie BND oder NSA ist in Heidenau noch keine wütende Menschenmenge auf die Strasse gegangen, im Gegenteil. Facebook und Google werden fleissig zur Verbreitung der eigenen kruden Hetze genutzt, dabei sind diese technischen Veränderungen in unserer Gesellschaft viel elemantarer und gefährlicher, wie es ein Flüchtling nie sein könnte. Die technische Entwicklung hat unsere freiheitlich-demokratischen Grundwerte bereits in massiver Form angegriffen. Die so vor zwanzig Jahren hochgelobte allseitige Information durch das Internet hat sich längst gegen uns gerichtet.

Nun sind aber auch nicht nur die Flüchtlinge Ziel rechtskonservativer Propaganda. Auch das Beispiel der Homo-Ehe steht für das Schüren unbegründeter Ängste in unserem Land, dabei machen uns erzkatholische Länder wie Irland vor, dass es auch anders geht. 
Hauptargument der GegnerInnen der Homo-Ehe ist das konservative Konstrukt der Familie: Mann, Frau, Kind(er). Als ginge es nur darum, den Thronfolger zu zeugen.
Genau dieses Argument kann jedoch nicht greifen, denn genau das halten wir wiederum auch den Zuwanderern vor, etwas vulgär ausgedrückt: "Sie rammeln wie die Karnickel und zeugen Kinder ohne Ende und übervölkern uns damit.".
Wenn uns soviel an der christlich-konservativen Ehe liegt, warum tun wir dies dann nicht? Wenn es genau nach dieser rechtskonservativen Auslegung geht, sollte jeder Christ mindestens fünf Kinder sein Eigen nennen und sich um die Alten kümmern. Stattdessen gibt es in unserem Land Millionen Pseudochristen, die irgendwan in grauer Kinder- und Jugendzeit Taufe und Firmung erhalten haben, sich die Kirchensteuer brav vom Lohn abziehen lassen und ansonsten die Kirche nicht von innen sehen.

Das alleine macht die Berufung auf eine christliche Kultur so verlogen und natürlich schürt dies unter gerade diesen Pseudochristen Ängste vor Muslimen, die in der Regel ihren Glauben auch ausleben. Die Muslime machen diesen Pseudochristen das eigene Versagen bewusst. Und es führt die Propaganda gegen die Homo-Ehe ad absurdum.
Bei alldem muss man auch zugestehen, dass unsere gesellschaftliche Entwicklung alles andere als familienfreundlich ist. Auch hier werden Ängste forciert, Eltern werden letztendlich gerade im Berufsleben abgehängt und bleiben oftmals auf der Strecke. Solange Eltern werden und Kind sein so unattraktiv ist, wie in unserer Gesellschaft, wird sich an unserer negativen demokrafischen Entwicklung nichts ändern. Dafür können aber auch die Zuwanderer und Flüchtlinge nichts. 
Neben diesem gesellschaftspolitischen Debakel haben die meisten Zuwanderer auch ein anderes Familienverständnis. Wer Geld verdient, sorgt für die anderen in der Familie, auch und insbesondere für die Alten. Selten werden da die Alten in Heime abgeschoben. 

Auch hier kommt man wieder zur heutigen Flüchtlingsproblematik. Eines der Hauptargumente der rechtskonservativen Propagandisten ist, dass überwiegend junge Männer hierher einwandern.Nachgedacht darüber, warum dies so sein könnte, wird hingegen nicht.
Auswandern und Flucht sind ein teueres "Vergnügen". Wer sich auf diesen Weg wagt, muss sich oft Monate, manchmal auch Jahre über Wasser halten. Das führt dazu, dass in der Regel innerhalb einer Familie nur wenige die Mittel haben, diesen Weg zu gehen und die Leistungsfähigsten diesen Weg antreten. Hier angekommen haben sie letztendlich die Aufgabe, die Familie im Heimatland über Wasser zu halten, was im Übrigen auf die Zuwanderer aus den südlichen EU-Ländern ebenso zutrifft, nicht nur auf Afrikaner, Afghanen oder Syrer.

Auch die Zuwanderer und Flüchtlinge haben Ängste. Ängste, die weit mehr begründeter sind, als unsere profanen und unbegründeten Ängste um den Verlust unserer "abendländischen jüdisch-christlichen Kultur". Es sind pure Überlebensängste. Ängste, wie die Familie oder man selbst im Bürgerkrieg überlebt oder Ängste, wie man der Familie und sich selbst das nächste Essen auf den Tisch bringt. Ängste, die man hierzulande nicht versteht, weil wir satt sind und in Frieden leben obwohl es dank rot-grüner-christlich-konservativer Niedriglohnpolitik auch hierzulande Menschen gibt, die diese Ängste tagtäglich haben. Auch dagegen geht weder in Dresden noch in Heidenau, Köln oder anderswo die Masse auf die Straße. Stattdessen treten die Betroffenen gegen die, denen es noch miserabler geht.

In unserer Gesellschaft gibt es keine Solidarität mehr und die Flüchtlingsproblematik macht dies umso deutlicher. Auch wenn sich viele derzeit für die Flüchtlinge engagieren, so ändert nichts an dieser Grundproblematik, dass nur der in unserer Gesellschaft akzeptanz findet, der sich als stark erweist. Das ist unsser aller gesellschaftlich-ideologisches Problem. So, wie wir unsere Alten in Heime abschieben, so lassen wir auch die weitab im Graben liegen, die es nicht schaffen, in diesem Trend mitzuhalten. Es ist nicht nur die Politik, welche die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer werden lässt und damit die soziale Verrohung forciert. Wir sind es auch selbst. Wir sind es, die bunte Zeitungen kaufen, die gegen Hartz4-Empfänger oder gegen Länder hetzen, denen es derzeit wirtschaftlich nicht so besonders gut geht. Wir sind es, die bei diesem infamen Spiel mitmachen und wir sind es, die insbesondere jetzt in der Flüchtlingskrise wieder die Schuldigen allein in Rechtsradikalen suchen. Deswegen finden die Rechtsradikalen mit ihren kruden Propagandamechanismen auch soviel Anklang in der Allgemeinheit: "Ich bin ja kein Nazi, aber ...".

Es ist unser ureigenster Spiegel, der uns gerade vorgehalten wird, ganz abgesehen davon, dass Europa (inkl. Deutschland) und die USA im Besonderen genau diese Flüchtlinge produziert, in dem man sich überall einmischt, versucht kleine oder große Despoten aus der Welt zu schaffen und sich den Rest zusammenbombt, bis das Chaos große genug ist, um "Divide et impera" spielen zu können.

Wir sind Opfer und zugleich Täter in diesem Spiel, weil wir es so geschehen lassen, weil wir zulassen, dass man uns gegeneinander ausspielt. Weil wir zulassen, dass uns ein Prozent der Weltbevölkerung ausnimmt, wie eine Weihnachtsgans und weil wir dann anfangen, gegen Ärmere zutreten, sobald uns dieses eine Prozent einen kleinen Happen zu wirft. Die Wegwerfgesellschaft betrifft nicht nur Dinge, sie betrifft auch insbesondere uns Menschen. Wir werfen uns selbst weg, obwohl wir uns gegenseitig brauchen. Wir sind eine Kapo-Gesellschaft, die kleine Privilegien oder Versorgungsvorteile gleich zu Tretern nach unten avancieren lässt.

 https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiNTYdtceKh1flr_II2nYPZp5Z63BHaCBAJTsGNVPq8WeoC4EMRUkg9x4DWCNPU0Vb6WBZg7yAdeRaVbV5n5H30vA8W8Ju_8-UdvCaKJzRjSqJtQw3ZBd6F8zfqm097MtZF4AerkPvSavU/s1600/Organigramm.jpg

Dieses berühmte kleine Bild macht diese Situation besonders deutlich und man kann die darin enthaltenen eher arbeitsideologischen Begriffe beliebig mit gesellschaftspolitischen Begriffen wie Reiche, Arme, Politiker, Mittelschicht, Hartz4 oder Flüchtlinge belegen. Dieses Bild zeigt universell unser Problem auf der Welt.
Nur Wenige der besagten ein Prozent haben ihr Vermögen durch eigene Lebensleistung erlangt, dennoch werden sie auch von den unteren Hierarchien als "Leistungsträger" hofiert und anerkannt. Solange dies geschieht, wird sich an der Situation nichts ändern. Wir leben immer noch in einer Art Feudalismus und mit unserer Fronarbeit versorgen wir die, die uns ausbeuten und nicht die, die es benötigen. Solange wir damit einverstanden sind, dürfen wir uns nicht über Flüchtlinge wundern, die versuchen, irgendwo in Frieden einen Krümel Existenz abzubekommen, was übrigens schon immer der Hauptgrund für Bevölkerungsverschiebungen war und gerade die Freunde der jüdisch-christlichen Traditionen sollten sich hier einmal der Passage "Exodus" in der Bibel gewahr werden.

03.09.2015

Gedanken ...

Flüchtlinge aus dem syrischen Bürgerkriegsgebieten, aber auch aus Afrika kommen derzeit zu tausenden nach Europa. Deutschland alleine rechnet mit bis zu 800.000 Flüchtlingen in der nächsten Zeit. Grenzländer, wie Ungarn, Bulgarien, Italien und Griechenland sind mit der Situation derzeit vollkommen überfordert. 

Völkerwanderung, der arme Süden kommt in den reichen Norden. 
Das ist einfach so, damit müssen wir im Norden einfach leben, tragen wir - die westliche Welt - doch selbst eine immense Verantwortung dafür, dass es zu dieser massenhaften Landflucht gekommen ist.
Vollkommen zurecht fordern jetzt die Armen und Kriegsgeschundenen unsere Verantwortung ein und dass es uns jetzt überfordert, ist auch nur unser Problem. Wir haben zulange gewartet, uns darauf vorzubereiten und zulange gehofft, FRONTEX könnte dies regeln.

Wir, und nur wir, haben die Schuld an dieser Situation. Zulange haben wir das Teile-Und-Herrsche-Spielchen gespielt, zulange war Afrika unser Mülleimer, zulange haben wir Bürgerkriege angezettelt und Warlords finanziert, um unsere ureigensten perfiden Interessen zu verfolgen.

Wir haben uns allerdings auch auf andere Art und Weise noch zusätzlich die Probleme aufgehalst. Die stetige Hörigkeit Europas gegenüber den USA ist auch mit eines der maßgeblichen Probleme. Die USA verursachen mit ihrer Politik genau dieses Desaster. Alles Elend hat letztendlich irgendwo in den USA seinen Ursprung. Die Bankenkrise von 2008 war ein USA-Problem, bei dem leider auch zuviele europäische Banken in ihrer Gier involviert waren. Die Bürgerkriege sind nahezu vollständig von den USA entweder direkt angezettelt oder zumindest forciert und Europa macht aus falschem "Freundschaftsgefühl" zu den USA mit. Stattdessen verhandeln wir im Geheimen mit den USA über ein transatlantisches Freihandelsabkommen TTIP, was uns selbst nicht nützt sondern eher schadet.

All das muss man im Zusammenhang sehen. Europa ist der Spielball der USA und deren Banken, wie der Rest der Welt auch. US-Ratingagenturen bestimmen, wer wann und wie Geld zu welchen Konditionen bekommt. Die USA sind immer dreimal mehr pleite, wie es Griechenland, Italien, Portugal und Spanien zusammen je sein können. In den letzten fünf Jahren waren die USA als Staat dreimal zahlungsunfähig und dennoch lag das Rating der USA nie unter A++, stattdessen versuchte man mit recht gutem Erfolg gegen den Euro zu wetten.

Derzeit befindet sich China in einer Finanzkrise und man sollte sich die Frage stellen, warum dies so ist. Eine Antwort, die so natürlich keiner auspricht ist, dass die USA der Hauptschuldner Chinas sind und die Sache ist recht einfach: Je schlechter es derzeit China geht, umso besser geht es den USA, wenn die Verrechnung der Schulden zwischen Dollar und Renmin zu Gunsten der USA läuft. Die zweite Antwort ist, dass China in den letzten zwanzig Jahren so schnell gewachsen ist, dass ein Abflauen des Wirtschaftsbooms unumgänglich ist. Das dies genau in den Zeitrahmen fällt, in dem die USA Geld sparen wollen, ist das Pech Chinas.

Eine instabile Welt spielt immer und fast ausschließlich den USA in die Hände und das überall auf der Welt. Wer von Flüchtlingen überrannt wird, kann bei TTIP kaum noch Bedingungen stellen und wer dann dabei der Gewinner ist, muss man kaum erraten. Europa ist uneiniger denn je in fast allen Fragen - Divide et impera. Nicht umsonst haben die USA ein massives Interesse daran, den Rest der Welt einer Komplettüberwachung zu unterziehen, insbesondere Europa. Die USA sind nicht der Freund Europas, im Gegenteil. Sie sind Europa feindlich gesonnen. 

Aber kommen wir zurück zur Flüchtlingsproblematik.
Europa, insbesondere auch Deutschland, haben es versäumt, sich auf die Situation vorzubereiten. Deutschland fühlte sich durch die Dublin-Regeln sehr sicher, dass die Flüchtlinge nur selten hier ankommen. Das die Flüchtlinge dies jetzt in der Masse anders sehen könnten, hat Deutschland nicht bedacht.
Es ist Zeit, sich dieser Problematik zu stellen, nicht nur für Deutschland, sondern für ganz Europa. Man muss jetzt schnellstmöglich Lösungen finden, welche die Flüchtlinge integrieren, es muss eine entsprechende Infrastruktur geschaffen werden, denn noch sind die Flüchtlinge willig, sich hier eine ordentliche Existenz aufzubauen. Ausländerfeindlichkeit und Rassismus helfen da nicht weiter, denn sie lösen das Problem in keiner Weise. Ein vereintes Europa ist der einzige Weg, diese Probleme zu lösen und der einzige Weg, sich endlich geistig von den USA zu lösen und die Probleme der USA als vorrangig zu betrachten. Im Gegenteil: Wenn die USA Konflikte anzetteln, muss Europa da sein und die Konflikte helfen, zu beenden - ohne Waffen. 

Alles steht in einem direkten und indirekten Zusammenhang und alles dreht sich letztendlich nur um ein Land auf dieser Welt und seine Banken. Dem gilt es, entgegen zu treten.

Links: Gegen rechts - aber nicht wirklich: Judenhass ist doch ok ...

 Die deutsche Wirklichkeit hat ein neues Projekt für sich entdeckt. Seit dem Bekanntwerden der Correktiv-Recherche über ein Treffen rechtsla...