26.12.2018

Jahresrückblick 2018 ...

Ja, nun ist es in wenigen Tagen schon wieder vorbei, dass Jahr 2018.

Was hat es gebracht?
Nicht wirklich viel Gutes. 

Es fing schon beschissen an mit dem Tod meiner Mutter und ihrer bis zur Kotzgrenze vermüllten Wohnung.
Chaos hatte ich erwartet, das jedoch nicht. Neben der Arbeit, der Beerdigung - vorab das Warten auf die nötigen Papiere -, war es die Wohnung, die mich bis zur Übergabe am 30.April 2018 beschäftigte. Wenigstens musste ich sie nicht neu renovieren, sondern konnte sie besenrein übergeben.

Mein bisher bizarres Leben wurde mit ihrem Tod noch bizarrer. Die aufgefundenen Unterlagen führten schlichtweg zur Identitätskrise und zu der Erkenntnis, dass man mich eigentlich mein bisheriges Leben lang irgendwie durch mangelnde Information beschissen hat. Nun, vor rund acht Jahren erfuhr ich durch Zufall, dass mein (unehelicher) Vater Jude war und das meine Großeltern väterlicherseits in Auschwitz ermordet wurden. Nicht, dass es schlimm wäre, dass er Jude war. Schlimm war es, dass man es mir vorenthielt und ich es durch einen blöden Zufall erfahren habe. Nun konnte ich allerdings meine Mutter dazu noch befragen. Egal, ich habe es ihr nicht nachgetragen. Ihre Gründe waren ja nicht von der Hand zu weisen.

Was ich allerdings nicht wusste, war, dass auch die Vorfahren meiner Mutter zum größten Teil jüdischen Ursprungs waren und einer Dynastie Amsterdamer und englisch/irischer Juden entsprangen. Es war wohl meinem Urururgroßvater zu verdanken, dass für die Familie meiner Mutter in Nazideutschland alles glimpflich ablief. Meine Mutter berichtete mir irgendwann einmal, dass mein Großvater sogar in der NSDAP war, sicherlich eher aus Opportunismus. Dennoch ist mir das mit der Vita unverständlich. Aber hat das keiner in den Generationen vor meiner Mutter gewusst? Mein Name ist, so fand ich mittlerweile auch heraus, reinstens jüdisch und Hunderte mit diesem Namen in den einzelnen Schreibweisen sind im Holocaust umgekommen, auch direkte Familie.
Zumindest ist dies eine Sache, die mich seither elementar beschäftigt. Wer bin ich, was bin ich und warum bin ich?

Arbeitsmäßig hingegen lief das Jahr recht super. Geld passt, Firmenwagen mit Privatnutzung und jede Menge Eigenverantwortung, m.a.W. keiner redet mir ein. Schuldenfreiheit komplett. Was will man mehr. 
Selbst meinen Urlaub konnte ich nehmen, was mich im Juni nach Amsterdam führte. Schöne Stadt. Coole Stadt.

Politisch lief es in diesem Jahr jedoch mehr als beschissen. Die AfD ist in allen Länderparlamenten und im Bundestag. Frech verbündet und verbandelt mit anderen rechten Spacken, ewig im Mimimi-Modus, mit dem stetigen Wunsch auf Abschaffung der Demokratie. Onkel Dackelkrawatte spinnt sich nebst seiner hold Allerbraunsten Weidel und dem Gefolge täglich einen von der Latte, dass es weh tut.
Nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa gärt Natioinalismus und Nazidenken an die Oberfläche und wie 1933 sind schon die Opportunisten am Start, sich natürlich gut bürgerlich dem rechten Nazidunst anzubiedern. Hat man wirklich schon alles vergessen? Es ist kaum zu ertragen.

Maaßen, ja Maaßen war noch ein Thema. Der rechte Verhinderer und Dummschwätzer. Seine merkwürdige Person führte zur Regierungskrise, sein Abgang zur Panik in der AfD. Gut so, Angst sollen sie haben und auf ihre braunen Pfoten soll man ihnen schauen und hauen bis sie quieken.

In Syrien geht es auch nicht voran, im Jemen verhungern die Menschen dank saudiarabischer Kriegsmafia, Trump stänkert mit allen und jedem und bestätigt täglich auf's Neue, dass sein Gehirn entweder nicht vorhanden ist oder durch den Darmtrakt ersetzt wurde. Aber offentlich kommt auch er durch damit. El Stupido say America first. Da bleibt jeder Dank im Schrank.

Die Masse der Vollhonks nimmt einfach nicht ab. Erdowahn, Assad, Orban - um nur einige zu nennen. Was man von Putin halten soll, weiß auch kein Mensch. Auch er tendiert mehr und mehr neben dem Ukrainer in diese Rubrik. 

Dann war da noch die Fussball-WM, mit einigen Ländern, die daran teilgenommen haben. Von Deutschland hatte man nicht den Eindruck.

Hoffen wir also, dass das kommende Jahr besser wird.




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