03.09.2015

Gedanken ...

Flüchtlinge aus dem syrischen Bürgerkriegsgebieten, aber auch aus Afrika kommen derzeit zu tausenden nach Europa. Deutschland alleine rechnet mit bis zu 800.000 Flüchtlingen in der nächsten Zeit. Grenzländer, wie Ungarn, Bulgarien, Italien und Griechenland sind mit der Situation derzeit vollkommen überfordert. 

Völkerwanderung, der arme Süden kommt in den reichen Norden. 
Das ist einfach so, damit müssen wir im Norden einfach leben, tragen wir - die westliche Welt - doch selbst eine immense Verantwortung dafür, dass es zu dieser massenhaften Landflucht gekommen ist.
Vollkommen zurecht fordern jetzt die Armen und Kriegsgeschundenen unsere Verantwortung ein und dass es uns jetzt überfordert, ist auch nur unser Problem. Wir haben zulange gewartet, uns darauf vorzubereiten und zulange gehofft, FRONTEX könnte dies regeln.

Wir, und nur wir, haben die Schuld an dieser Situation. Zulange haben wir das Teile-Und-Herrsche-Spielchen gespielt, zulange war Afrika unser Mülleimer, zulange haben wir Bürgerkriege angezettelt und Warlords finanziert, um unsere ureigensten perfiden Interessen zu verfolgen.

Wir haben uns allerdings auch auf andere Art und Weise noch zusätzlich die Probleme aufgehalst. Die stetige Hörigkeit Europas gegenüber den USA ist auch mit eines der maßgeblichen Probleme. Die USA verursachen mit ihrer Politik genau dieses Desaster. Alles Elend hat letztendlich irgendwo in den USA seinen Ursprung. Die Bankenkrise von 2008 war ein USA-Problem, bei dem leider auch zuviele europäische Banken in ihrer Gier involviert waren. Die Bürgerkriege sind nahezu vollständig von den USA entweder direkt angezettelt oder zumindest forciert und Europa macht aus falschem "Freundschaftsgefühl" zu den USA mit. Stattdessen verhandeln wir im Geheimen mit den USA über ein transatlantisches Freihandelsabkommen TTIP, was uns selbst nicht nützt sondern eher schadet.

All das muss man im Zusammenhang sehen. Europa ist der Spielball der USA und deren Banken, wie der Rest der Welt auch. US-Ratingagenturen bestimmen, wer wann und wie Geld zu welchen Konditionen bekommt. Die USA sind immer dreimal mehr pleite, wie es Griechenland, Italien, Portugal und Spanien zusammen je sein können. In den letzten fünf Jahren waren die USA als Staat dreimal zahlungsunfähig und dennoch lag das Rating der USA nie unter A++, stattdessen versuchte man mit recht gutem Erfolg gegen den Euro zu wetten.

Derzeit befindet sich China in einer Finanzkrise und man sollte sich die Frage stellen, warum dies so ist. Eine Antwort, die so natürlich keiner auspricht ist, dass die USA der Hauptschuldner Chinas sind und die Sache ist recht einfach: Je schlechter es derzeit China geht, umso besser geht es den USA, wenn die Verrechnung der Schulden zwischen Dollar und Renmin zu Gunsten der USA läuft. Die zweite Antwort ist, dass China in den letzten zwanzig Jahren so schnell gewachsen ist, dass ein Abflauen des Wirtschaftsbooms unumgänglich ist. Das dies genau in den Zeitrahmen fällt, in dem die USA Geld sparen wollen, ist das Pech Chinas.

Eine instabile Welt spielt immer und fast ausschließlich den USA in die Hände und das überall auf der Welt. Wer von Flüchtlingen überrannt wird, kann bei TTIP kaum noch Bedingungen stellen und wer dann dabei der Gewinner ist, muss man kaum erraten. Europa ist uneiniger denn je in fast allen Fragen - Divide et impera. Nicht umsonst haben die USA ein massives Interesse daran, den Rest der Welt einer Komplettüberwachung zu unterziehen, insbesondere Europa. Die USA sind nicht der Freund Europas, im Gegenteil. Sie sind Europa feindlich gesonnen. 

Aber kommen wir zurück zur Flüchtlingsproblematik.
Europa, insbesondere auch Deutschland, haben es versäumt, sich auf die Situation vorzubereiten. Deutschland fühlte sich durch die Dublin-Regeln sehr sicher, dass die Flüchtlinge nur selten hier ankommen. Das die Flüchtlinge dies jetzt in der Masse anders sehen könnten, hat Deutschland nicht bedacht.
Es ist Zeit, sich dieser Problematik zu stellen, nicht nur für Deutschland, sondern für ganz Europa. Man muss jetzt schnellstmöglich Lösungen finden, welche die Flüchtlinge integrieren, es muss eine entsprechende Infrastruktur geschaffen werden, denn noch sind die Flüchtlinge willig, sich hier eine ordentliche Existenz aufzubauen. Ausländerfeindlichkeit und Rassismus helfen da nicht weiter, denn sie lösen das Problem in keiner Weise. Ein vereintes Europa ist der einzige Weg, diese Probleme zu lösen und der einzige Weg, sich endlich geistig von den USA zu lösen und die Probleme der USA als vorrangig zu betrachten. Im Gegenteil: Wenn die USA Konflikte anzetteln, muss Europa da sein und die Konflikte helfen, zu beenden - ohne Waffen. 

Alles steht in einem direkten und indirekten Zusammenhang und alles dreht sich letztendlich nur um ein Land auf dieser Welt und seine Banken. Dem gilt es, entgegen zu treten.

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