04.07.2021

Berlin - Der Traum von der autofreien Stadt? Ein grünes Propagandamärchen

Ja, es könnte so schön sein: Überall nur noch Sitzbänke, Grünflächen, Flaniermeilen, spielende Kinder dort wo einst Fahrbahnen der so verhassten Individualmobilität waren. Stattdessen Lastenräder und kleine E-Karren, welche bei Wind und Wetter die Waren des täglichen und untäglichen Bedarfs von der Stadtgrenze in die Innenstadt zu Supermärkten und Haushalten transportieren. Was für ein grüner Traum von einem grünen Berlin ...

Bullshit, Leute!

Das, was Euch da als grüner Traum proklamiert wird, ist nicht durchführbar. Es ist schlicht eine Propagandalüge, die Euch da aufgetischt wird. Warum?

1. Logistik

Für die Umladung von LKW/Bahn/Schiff auf Lastenräder oder kleine E-Transporter wären immense Flächen für Logistik (Umladungen und Zwischenlagerungen) vor den Städten in einem irrationalen Ausmaß erforderlich.

2. Transport

Ein elektrisch unterstütztes Lastenrad schafft derzeit max. 500 kg Transportgut und das ist schon hochgegriffen. Der Durchschnitt liegt bei etwas über 200 kg. Nehmen wir aber mal den derzeitigen Bestfall von 500 kg, dann sind zur Entladung und Weiterverteilung 40 Lastenräder erforderlich.

Oder nehmen wir Kleintransporter auf E-Basis, so können die maximal drei Tonnen Gesamtgewicht bewegen, denn alles, was drüber wäre, wäre ja schon wieder LKW und die will man ja loswerden. Somit wären wir auch hier bei zehn solchen Fahrzeugen, die dann - statt einem LKW - durch Berlin wuseln würden. Da die Reichweiten der Fahrzeuge dann aber auch nicht so doll ist, müssen wir die Zahl verdoppeln oder sogar verdreifachen, um rechtzeitig die Waren ans Ziel zu bringen. 

3. Personal

Wo möchte man eigentlich das erforderliche Personal herbekommen. Die 40 Lastenräder möchten gefahren werden, sowie auch die 10 elektrischen Wuseltransporter.

4. Verbot vom individualen Kfz-Verkehr

Leben wir dann eigentlich noch in einem demokratischen Rechtsstaat, wenn man sich vorschreiben lassen muss, ob man sich von A nach B bewegen darf und wie man es dann darf? Die Antwort ist: NEIN! 

5. Konsumgüter

Dieses Ansinnen ist nur möglich, wenn auch der Konsum der Menschen drastisch reglementiert wird,  sprich: zugeteilt wird. Nur so könnte das Vorhaben auch logistisch umgesetzt werden und genau dahin soll ja auch diese Reise gehen: Alles nur noch auf Zuteilung und mit "Ausnahmegenehmigung". 

Nahrung, Kleidung, Energie etc. werden dann in Kontingenten zugeteilt, wer mehr verbraucht, wird bestraft. Wer reisen möchte, muss sich gut überlegen, ob das Energiekontingent dafür verbraucht wird oder ob man nicht doch lieber mit Licht und Heizung zuhause bleibt. Man regelt die Verbote letztendlich nicht über Verbote, sondern über Kontingente und wer halt über das Konsumziel hinausschießt, wird eben auf die eine oder andere Weise bestraft - vermutlich monetär, so dass sich den Mehrverbrauch auch wieder nur Reiche leisten könnten.

Man kann dies übrigens in diversen Publikationen der Heinrich-Böll-Stiftung nachlesen.

6. Überwachung

Natürlich wird das dann auch explizit überwacht. So möchte bereits heute eine grüne Berliner Bezirksbürgermeisterin und bekennenden Autohasserin mit Genehmigung der Verkehrssenatorin die Einhaltung bestimmter Verkehrsregeln mit Kameras und Überwachungstechnik an Fahr- und Lastenrädern überwachen lassen. ( https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/berliner-bezirk-plant-modellprojekt-mit-kameras-gegen-falschparker-li.166612 )

7. Die Lüge vom freien Verkehrsraum

Auch Lastenräder (derzeit meist so groß wie ein Smart) und E-Transporter brauchen "Parkplätze" und Straßen. Da aber dann wesentlich mehr Fahrzeuge dieser Art durch Berlin wuseln müssten, spart man nichts an Flächen ein. Auch für einen entsprechenden ÖPNV benötigt man die Straßen.

8. Die Straße als rechtsfreier Raum

Während am Autofahrende bei Verstößen gegen die StVO regelmäßig und heftig ins Hinterteil treten kann, gestaltet sich das bereits heute bei Radfahrenden eher schwierig. Bereits heute ist Berlin für Radfahrende ein rechtsfreier Raum. Die Einhaltung der StVO stellt für sie nur eine Empfehlung dar - im Höchstfall, die meisten interessiert die StVO überhaupt nicht. Warum auch? Verstöße werden selten durch die Polizei verfolgt, einen Führerschein kann man ihnen nur selten abnehmen und sie fahren heute schon wie sie wollen - ohne jede Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer*innen und geht was schief, wie kürzlich in der Frankfurter Allee, sind alle anderen schuld, nur nicht die Radfahrenden. 

9. Arm, aber sexy ... ohne Steuern und Gebühren noch ärmer

Die Frage der Finanzierung kann bisher kein Öko-Protagonist beantworten - naja, mit einer Ausnahme: Autofahrende sind massiv zur Kasse zu bitten. Horrende Mautgebühren (8,50 EUR/Tag und mehr), Abzocke über Parkraumbewirtschaftung, Zwangsticket für den ÖPNV usw.

Aber: Was, wenn es dann keine Autofahrenden mehr gibt, die man für alles Mögliche abzocken kann? Alleine die Einnahmen der Parkraumbewirtschaftung und der Verwarnungsgelder stellen für Berlin eine immense Einnahmequelle dar. Auch der Traum von der Elitemaut wäre dann vom Tisch, keine Autos - keine Maut. Hinzukommen die fehlenden Einnahmen aus der Kfz-Steuer. Wer finanziert dann den Ausbau des grünen Himmelreichs? Wer finanziert der Mehraufwand des ÖPNV?

Willkommen im Nordkorea der Zukunft. Arm, diktatorisch, realitätsfern - aber alle können die Namen der grünen Führer tanzen ... 

Keine Kommentare:

Links: Gegen rechts - aber nicht wirklich: Judenhass ist doch ok ...

 Die deutsche Wirklichkeit hat ein neues Projekt für sich entdeckt. Seit dem Bekanntwerden der Correktiv-Recherche über ein Treffen rechtsla...