10.01.2016

Was geht vor in Deutschland?

Das Jahr 2016 ist jetzt gerade einmal zehn Tage alt und bereits jetzt ist unsere kleine spießige deutsche Welt für dieses Jahr nicht mehr in Ordnung.
Eine Stadt ist derzeit in aller Munde: Köln.
In der gerade vergangenen Silvesternacht sollen dort Hunderte Männer mit “nordafrikanischen” äußerlichen Merkmalen über dreihundert Frauen im Kölner Hauptbahnhof, dem Bahnhofsvorplatz und der Domplatte bedrängt, beraubt, sexuell belästigt und teils sogar vergewaltigt haben. Ein Horrorszenario, ein Ergebnis der derzeitigen Flüchtlingssituation?
Rechte Kreise propagieren seit dem Sommer 2015, dass die männlichen Flüchtlinge, die derzeit in unser Land kommen, per sé potentielle Verbrecher und Frauenschänder wären. Sollte sich diese krude erscheinende Prognose in Köln und fünf weiteren Städten bewahrheitet haben?
Köln ist in der Höhe der gemeldeten eklatanten Übergriffe so ausbrechend, dass die fünf anderen Städte kaum noch ins Gewicht fallen und mittlerweile in den Medien kaum noch genannt werden: Hamburg, Stuttgart, Düsseldorf, Duisburg, Frankfurt/Main. Aus der Schweiz meldete Zürich Übergriffe nach gleichem Schema.
In seiner Gesamtheit ist das Geschehen allerdings nicht begreifbar und selbst mit Logik kaum erfassbar. Man muss etwas tiefer graben, um sich halbwegs ein Bild machen zu können und ob es dann letztendlich stimmt, ist derzeit mehr als fraglich.
Tatsache ist, dass dieses Dilemma erst am 5. Januar 2016 in den Medien publik wurde und dass erst danach die Masse der Anzeigen erstattet wurden. Tatsache ist auch, dass in den sozialen Netzwerken bis dahin die Füsse stillgehalten wurden, denn sonst wäre die Situation schon viel früher ans Licht gekommen. Das ist sehr merkwürdig, denn es wäre doch heutzutage normal, dass man sich spätestens am 1. Januar nach dem Kater über die Erlebnisse der Nacht ausgelassen hätte. Sollten Twitter, Facebook und Co. gerade da gemieden worden sein? Eigentlich ist genau das kaum vorstellbar.
Selbst jetzt liest man dort kaum etwas von Betroffenen selbst, sondern ausschließlich die Hasstiraden der weissagenden Flüchtlingsgegner oder allgemeine Bekenntnisse zur Freiheit und sexuellen Selbstbestimmung der Frau in Deutschland, kurz: man findet lediglich Reaktionen auf das Geschehen.
Im Fernsehen äußerte sich die eine oder andere Betroffene und auch der Türsteher eines Kölner Hotels berichtet von seinen Hilfeleistungen.
Merkwürdig ist auch, dass die Gesamtsituation keinen Eingang in die Auswertungen der Polizei fand, nicht einmal betreffend der Flüchtlingssituation höflich umschrieben, lediglich eine kurzfristige Räumung eines Teils der Domplatte wird dargestellt. Der Kölner Hauptbahnhof selbst und die Bereiche davor sind videoüberwacht. Warum hat die 3S-Gruppe der Deutschen Bahn nicht Alarm geschlagen, denn sie hätte diese Übergriffe sehen müssen? Wo sind die Videoaufnahmen, die das ganze Elend zeigen, wo doch mittlerweile jeder Mist mit dem Handy aufgenommen und ins Netz gestellt wird?
Unsere rechten Freunde jedenfalls müssen auf Videos zurückgreifen, die nachgewiesener Maßen vom Tahir-Platz und vom Budapester Bahnhof stammen. Es gibt ein oder zwei Videos von der Domplatte, die da allerdings vergleichsweise leer aussieht. Warum wurden seitens der Polizei die Verstärkungskräfte zurückgehalten, wenn doch die Lage so dramatisch war? Und auch diese Frage stellt sich mit Blick auf die Ereignisse in München.
Aber lassen wir diese Aspekte aus dem Spiel und beleuchten das Vorgehen der vermeintlichen Täter.
Tatsache ist, dass das Geschehen sechs Städte in den westlichen Bundesländern betraf. Aus Berlin wurden bisher keine entsprechenden Ereignisse gemeldet. Aus München hingegen kam gleich eine kompletter Terrorwarnung mit entsprechender Räumung der Bahnhöfe Hauptbahnhof und Pasing, was man nicht unbeachtet lassen sollte.
Es fanden also in sechs Städten gleiche Aktionen, an identischen Orten von Personen mit gleichem Täterprofil statt, mit leichten Unterschieden im Ausmaß des Geschehens. Da man davon ausgehen kann, dass sich nicht zufällig Hunderte in den Städten gleichzeitig zufällig zu derartigen Straftaten treffen, kann und muss man davon ausgehen, dass es sich um ein geplantes und abgesprochenes Szenario gehandelt haben muss. Die Frage, die man sich dann stellen muss, ist, wo der Ursprung des Plans ist, wie die Planung erfolgte, wie die Planung an die einzelnen Tätergruppen übermittelt wurde und wie man dann die Taten bewerten muss. Wer steht hinter diesen Taten? Was war das Motiv?
Hier gibt es gleich zwei Interessengruppen, die eigentlich beide das gleiche Ziel verfolgen: Verunsicherung und Angst.
Wenn man davon ausgeht, dass die Absprachen zu den Taten über die sozialen Netzwerke erfolgten, so haben beide Interessengruppen Motiv und Möglichkeit, einen derartig kriminellen “Flashmob” vom Zaun zu brechen. Kurz und gut: Man sollte sich auf Seiten der Sicherheitsbehörden überlegen, ob man das Geschehen in seiner Gesamtheit nicht als Terroranschlag bewertet. Wie gesagt, man sollte München nicht außer Betracht lassen.
Alles in allem ist vieles derzeit mehr als unstimmig. Das eine passt nicht zum anderen, aber es ist einmal mehr sichergestellt, dass man parteiübergreifend schärfere Maßnahmen gegen Asylbewerber fordert, ohne überhaupt rechtssicher ermittelt zu haben, was da überhaupt gelaufen ist. Es stinkt nach allen Seiten, es stinkt gewaltig.

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