15.11.2015

Freitag, der Dreizehnte - Paris macht alles anders?

Wer auf dieser Welt abergläubisch daher kommt, wird im vergangenen Freitag, einem Dreizehnten, seine obskure Bestätigung finden. Freitag, 13. November 2015 um 21.20 Uhr in Paris.

Die Ereignisse in Paris, die zu diesem Zeitpunkt begannen, sind einmal mehr geeignet, die Welt nicht wirklich besser zu machen. Einhundertneunundzwanzig Tote, darunter die offensichtlich sieben Attentäter und knapp 400 Verletzte sind das Ergebnis eines Terroranschlags in Paris, zu dem sich die Terrororganisation "Islamischer Staat" bekannt hat. Wie jetzt bekannt wurde, ist auch mindestens ein Deutscher unter den Todesopfern. Die Trauer ist groß, logischer- und verständlicherweise. Derartige Geschehnisse sind kaum in ihrem Umfang zu erfassen, noch schwerer im Geiste zu verarbeiten, um schnell zur Tagesordnung zurückkehren zu können - weder in Frankreich, noch im Rest der Welt.
Die Täter kommen aus Frankreich, vermutlich auch aus Belgien und zwei sollen auch aus Syrien kommen, zumindest wurde mindestens ein syrischer Pass bei einem Toten gefunden, der offensichtlich vor kurzem in Griechenland und Deutschland als Flüchtling registriert wurde. Ob es sich tatsächlich um die Person handelt, die im Pass steht, ist derzeit noch nicht sicher geklärt. Der Täter, der diesen Pass offensichtlich bei sich hatte, ist einer derjenigen, der sich vor dem Fußballstadtion, in dem zur Zeit der Attentate das Freundschaftsspiel zwischen Frankreich und Deutschland stattfand, in die Luft sprengte. Griechenland hat bereits die Fingerabdrücke an Frankreich übermittelt. Alles ist ermittlungstechnisch offen.

Die Populisten aus den rechten Spektren sind sich nicht zu schade, den perfiden Anschlag umgehend für die eigene Propaganda auszunutzen. Ein größeren Gefallen hätte der IS den rechten Propagandisten nicht tun können. Die Hetze gegen Flüchtlinge und den Islam wurde nochmals forciert, als wäre jeder Flüchtling und jeder Muslim ein Terrorist. Mit den Opfern der Anschläge braune Propaganda zu machen, ist mindestens genauso perfide und kriminell, wie die Anschläge selbst, denn es ist auch das Ziel der IS, die Flüchtlinge und Muslime zu diskreditieren, da der IS diese für ungläubige Verräter hält. Rechte Szene und IS spielen sich hier gegenseitig die Bälle zu.
Man sollte sich dabei auch die Verlogenheit der rechten Szene vor Augen führen. Auch diese schreckt nämlich europaweit nicht vor Anschlägen zurück, um ihre perfiden Ziele zu verfolgen. Eines davon ist, die Demokratie zu stürzen. Darin sind sie sich sogar mit dem IS einig. Auch beim rechten Terror gibt es viele Todesopfer zu beklagen. Der Anschlag auf den Bahnhof von Bologna, der Bombenanschlag auf das Oktoberfest, die NSU-Attentate, aber damit ist die Liste bei weitem noch nicht zuende. 

Ein großer Fehler ist es aus meiner Sicht, die Terroranschläge als "Krieg" zu bezeichnen, da Krieg ein völkerrechtlicher Begriff ist und man sollte sich dafür hüten, Terror den Anschein einer völkerrechtlichen Legitimation zu geben. Es sind Straftaten, Massenmorde, nicht mehr und nicht weniger. Ein islamistischer Attentäter, der in einem religiösen Wahn Menschen abknallt oder in die Luft jagt, ist nicht anders, als ein Serienkiller, der durch Morde z.B. an Prostituierten diese auf einen für ihn religiös richtigen Pfad bringen möchte und denkt, dabei ihre Seelen zu retten. Auch das Ergebnis der Taten ist letztendlich das Gleiche: Angst und Schrecken.

Es ist wichtig, Ruhe zu bewahren und die Ermittlungsergebnisse abzuwarten. Hass und Hetze dienen niemandem. Aber das dürfte Wunschdenken meinerseits sein, denn spätestens morgen wird Paris in Dresden instrumentalisiert. Da wiederum bin ich mir sicher.



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