25.01.2019

Wer entblödet Weidel?

Eigentlich bin ich es leid, über die neuen Nazis namens Alternative für Deutschland auch nur ein Wort zu verlieren. Man sollte sich lieber den schönen Dingen des Lebens widmen, bevor einem dieser undemokratische Haufen  auch das noch versaut.

Dennoch:
Man kann nicht alles wegstecken oder ignorieren, was diese NSDAP-Blaupause so ablässt und tut.
Die Reaktion auf die Rede von Charlotte Knobloch während einer Gedenkveranstaltung im Bayrischen Landtag zur Befreiung des Vernichtungslagers in Auschwitz war einmal mehr bezeichnend und eine Bestätigung für jeden Demokraten, der in der AfD eine Nachfolgestruktur der NSDAP erkennt.

Frau Knobloch hat, in dem sie die AfD zur Teilnahme am demokratischen Leben aufrief, natürlich eine für die AfD unbequeme Wahrheit ausgesprochen. Austeilen kann die AfD gut. Hass, Verleumdungen, Verdrehungen, Lügen und Beleidigungen politischer Gegner gehören zum täglichen Repertoire der Protagonisten dieser Partei. Hinzu kommen noch diverse Gewaltphantasien darüber, wie man denn gerne mit dem politischen und "völkischen" Gegner nach einer "Machtergreifung" umgehen möchte.
Auch hier zeigt sich deutlich das nationalsozialistische Ansinnen dieser Partei. Heute hat die AfD noch den Stand der NSDAP in der Weimarer Republik von 1925, aber wir sollten uns in keiner Weise vormachen, dass die heutige Demokratie in unserem Land wesentlich stärker und gefestigter ist, wie damals.

Im Gegenteil:
Obwohl wir alle von dem Holocaust, der Verfolgung und Ermordung politischer Gegner und dem Elend des zweiten Weltkrieges wissen, gelingt es dieser Partei unter Verwendung gleicher oder ähnlicher Schlagworte der NSDAP Boden zu gewinnen und in die Parlamente gewählt zu werden.
Zu allem Überdruss stellt sich diese Partei immer wieder als Opfer dar und vergleicht die Kritik an ihrem Auftreten und ihrer Politik mit der Judenverfolgung in Nazideutschland. Alleine dies ist eine infame Verhöhnung aller Opfer der Nazidiktatur.

Ganz nebenbei wird eigentlich keine Möglichkeit ausgelassen, die Verbrechen der Nazis mindestens zu unterschwellig relativieren, wenn nicht sogar offenes Verständnis und offene Solidarität mit Holocaustleugnern zu zeigen. Wer die zwölf Jahre Nazidiktatur mit ihren verheerenden Folgen als Vogelschiss in der deutschen Geschichte bezeichnet, wer das Gedenken an die Millionen Ermordeten als Schuldkult diffamiert, der muss sich jeden Widerspruch, jede Kritik und jede Gegenwehr gefallen lassen - eben auch die wahren Worte von Charlotte Knobloch.

Eines hat Höcke allerdings richtig gesagt, auch wenn er es anders meinte. Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas im Herzen Berlins ist auch ein Denkmal der Schande. Es ist das Denkmal für das schändlichste Verbrechen in der Menschheitsgeschichte.

AfD-Protagonistin Alice Weidel ätzte nach der Rede Knoblochs in einem Twitter-Tweet:
"Muttis beste Freundin Charlotte #Knobloch hat sich wirklich entblödet, im  Bayerischen Landtag eine Gedenkveranstaltung für geschmacklose Parteipolitik zu missbrauchen. Wie tief muss man sinken?"
(Quelle: https://twitter.com/Alice_Weidel/status/1088361813111173120 )



Alleine dieser Tweet beweist, wie die AfD mit offener Kritik umgeht, denn es war - wie man bei Weidel in Facebook nachlesen kann - "nicht entblödet" gemeint. Aber so ist es eben, wenn Frau Weidel (oder ihre Schreibgehilfen) offensichtlich zu doof sind, selbst Tweets und Beiträge richtig abzulassen und ja, im Gegensatz zu Frau Weidel und Konsorten ist Frau Knobloch komplett entblödet. Blöd war sie nämlich nie.

#noafd
#afd_verbot_jetzt

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