Am Heiligabend, nahezu genau um Mitternacht für ein 58-jähriger Berliner aus dem Stadtbezirk Pankow mit seinem blauen Peugeot 206 CC in die Bundeszentrale der SPD in der Kreuzberger Wilhemstraße.
Das Fahrzeug schlug in einem Pfeiler im Bürgerforum ein und fing Feuer - innen.
Außen wurde das Fahrzeug durch die diversen Aufpralle mechanisch beschädigt, vom Feuer blieb es außen jedoch unberührt, wie man auf den diversen Pressefotos deutlich erkennen kann.
Brisant: Im Fahrzeug befanden sich mehrere Kanister mit Benzin - und Lunte sowie diverse Gaskartuschen. Schnell wurde klar, dass es sich nicht - anders als vor ein paar Jahren - nicht um einen Unfall handelte, sondern um eine absichtliche Tat: einen Anschlag.
Das Fahrzeug brennt, wie gesagt innen, die Sprinkleranlage löst aus und versprüht tausende Liter Wasser und hält den Brand unter Kontrolle. Der 58-Jährige entfernt sich verletzt vom Auto. Das Haus selbst und das Gebiet darum wird weiträumig abgesperrt, diverser Polizeieinheiten beginnen mit ihren Ermittlungen und finden jene Behälter mit Benzin, die dann doch einen Anschlag vermuten lassen. Eine größere Katastrophe konnte offensichtlich abgewendet werden, vermutlich auch, weil der Täter zu schnell im Inneren des Gebäudes die Kontrolle über das Fahrzeug verlor.
Es wird schnell ermittelt, dass der 58-Jährige vorab am CDU-Pendent des Willy-Brandt-Hauses in der Klingelhöferstraße eine gute Stunde vorher ebenfalls brennbare Materialien hinterließ. Polizei und Staatsanwaltschaft einigen sich dennoch schnell darauf, dass der Täter offensichtlich ohne politischem Hintergrund in Selbstmordabsicht handelte und halten an dieser doch sehr merkwürdig erscheinenden Theorie bisher fest.
Und spätestens hier stellt sich die Frage warum ...
Wäre aus dem Fahrezeug ein arabisch-stämmiger muslimischer Mensch gekrabbelt, würde vermutlich die Frage nicht einmal gestellt, ob es sich dabei um einen terroristischen Anschlag handelt oder nicht. Es wäre einer! Der Fall wäre von der Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe übernommen worden.
Anders hier. Zweierlei Maß.
Der Täter hatte durchaus ein politisches Motiv. Eben das belegt die Tatsache, dass er vorab - ohne selbstmörderische Absicht - Brandsätze bei der CDU hinterließ. Gegen die Selbstmordabsicht spricht auch, dass der Täter aus dem brennenden Fahrzeug flüchtete.
Es spricht vieles dafür, dass der Täter den großen Knall wollte - vielleicht auch mit dem Ziel, sich selbst dabei zu töten. Aber das Ziel haben Selbstmordattentäter in der islamistischen Welt auch.
Für einen Anschlag spricht auch, dass der Täter das Gebäude definitiv vorab ausgekundschaftet haben muss.
Die Polizei und die Staatsanwaltschaft müssen sich die Frage stellen lassen, warum das Offensichtliche nicht sein darf.
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