24.06.2017

Tatort Wärmedämmung

Die Grenfell-Brandkatastrophe von London bringt ein altes, aber stets verharmlostes Problem in die Medien: Schaumpolystyrol-Dämmung - kurz Styropor - an Außenfassaden.

Styropor ist nicht nur als Baustoff an Außenwänden gefährlich, weil es die Atmungsaktivität einer Fassade nahezu unmöglich macht und damit Schimmel fördert, sondern es ist hochgradig brennbar, zudem schwer löschbar.
Styropor hat brandtechnisch betrachtet ein Problem: Es verflüssigt sich wenn es brennt und somit tropft es. Das führt unmittelbar dazu, dass ein Brand sehr schnell weiter getragen wird und eine Ausbreitung des Brandes auch an Orten erfolgt, die sonst nicht vom Brand betroffen wären. Weiterhin entsteht durch das Abbrennen von Styropor ein dicker schwarzer hochtoxischer Rauch, der zum einen eine Flucht Betroffener fast unmöglich macht, zum anderen die Brandbekämfung aufgrund seiner Physiologie dermaßen erschwert, dass eine schnelle Brandbekämpfung nahezu unmöglich ist. 

Brandschutzexperten warnen seit Jahren davor und viele Brände der letzten Jahre, nicht nur Grenfell, beweisen dies.
Dennoch halten Dämmungslobbyisten und Politiker an dem Märchen der "Ungefährlichkeit" von Styropor-Dämmstoffen fest - wider besseren Wissens.
Ab hier wird dann die Sache kriminell, denn mit dem Verbau solcher Dämmmaterialien wird die Gefährdung von Leben im Brandfall billigend in Kauf genommen, alles unter dem Deckmantel der Energieersparnis - und selbst die ist mehr als fraglich.

Die Dämmindustrie hat eine sehr gut funktionierende und vernetzte Lobby in der Politik, aber auch in der Forschung. Gerne präsentiert man wissenschaftliche Studien, welche die vermeintliche Wirksamkeit Styropors als Dämmstoff beweisen sollen. Die Praxis sieht anders aus. 
Bei Brandkatastrophen spricht sich in der Regel dieses Klientel von jeder Schuld frei und berufen sich darauf, dass sie ja nicht die Brandursache waren. Auch im Grenfell Tower waren sie sicherlich nicht schuld an der Entstehung des Brandes. Die Ursache soll Medienberichten zufolge ein defekter Kühlschrank sein. Wofür sie allerdings Verantwortung tragen, ist die Ausbreitung des Feuers in diesem schrecklichen Ausmaß. 
Der Staat finanziert diese Katastrophen fleißig mit. Die Sturheit und Uneinsichtigkeit wird von Lobbyisten und Politik schon fast mit krimineller Energie betrieben. Profit einer Branche geht hier vor Menschenleben.

Hinzukommt, dass beim Verbau der Platten oftmals auch aus "Kostengründen" gepfuscht wird und unter anderem die eigentlich vorgeschriebenen Brandbrücken/Brandriegel nicht verbaut werden.

Die Versicherungen hingegen haben das Problem Styropor in Wohnungen durchaus erkannt. So zahlen die Hausratversicherungen in der Regel nach einem Wohnungsbrand keinen Cent, wenn in einer Wohnung z.B. Styroporplatten an der Decke verklebt wurden.
Die Krux an Styropor ist, dass es eigentlich als schwer entflammbar gilt - was bis zu einer bestimmten Grenze auch stimmt. Diese Grenze ist jedoch bei andauernder Feuereinwirkung schnell erreicht und es verflüssigt sich, die brennenden heißen Tropfen leiten das Feuer schnell weiter. Zudem sorgt der hohe Erdölgehalt von Styropor dafür, dass es einen dichten giftigen schwarzen Rauch entwickelt.

Es bleibt zu hoffen, dass die EU inklusive der deutschen Regierung aus der Grenfell-Katastrophe Lehren zieht und den Verbau von Styropordämmung untersagt. Tote gab es dadurch schon genug.

https://youtu.be/MKeRe7FA4Gs (ARD-Doku 2011)
https://youtu.be/AWD0HeZLufM (ARD-Doku 2012)
https://youtu.be/26pJKPj7-DI (ARD-Doku 2014)
https://youtu.be/1o34slPoa-8 (Hochhausbrand Frankreich)
https://youtu.be/SS6w7UfQ7OA (Wohnungs-/Fassadenbrand Rostock)
https://youtu.be/caTDbqF87ck (Vorführung von OTT-HAUS)
https://youtu.be/TdIDNDIaSkE (SWR-Doku 2015)
https://youtu.be/kjAhmBsKcPY (ein Experiment)
https://youtu.be/Z-kUHAmP_as (Ludwigshafen 2013 - Vollbrand Styropor-Lager)
https://youtu.be/RiDLhNniyQ0 (Hannover 2011 - Vollbrand Styropor-Fabrik)
https://youtu.be/F1rroEj44r8 (Vollbrand in der Schweiz, Styropordämmungshersteller)
https://youtu.be/Cc4ZGkmg2qs (Wittenberge 2016 - Vollbrand Styropor-Lager)
https://youtu.be/9_NQjt6HnmE (Wittenberge 2016 - Vollbrand Styropor-Lager)


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