30.12.2015

Jahresblicke - Vor und zurück ...

Jedes Jahr auf's Neue: Ein Jahr hört auf, das andere beginnt.
Und wie jedes Jahr zu dieser Zeit ist es gegeben, auf Vergangenes zurückzuschauen und auf das Kommende zu blicken.

Das Jahr 2015 war geprägt von vielen dramatischen Ereignissen. Terroranschläge, Flugzeugabstürze und -abschüsse, der Tod diverser Persönlichkeiten des öffentlichen und politischen Lebens und die allumfassende Flüchtlingskrise, verbunden mit dem Erstarken rechtsgerichteter und rassistischer Tendenzen in unserem Land. Es war kein wirklich schönes Jahr und einen Grund zum Feiern ist nur der tatsache geschuldet, dass dieses Jahr endlich zuende geht.

Was bringt uns das kommende Jahr?
Leider habe ich die Befürchtung, dass auch 2016 kein Jahr zur Freude wird. Zwei Drittel der deutschen Bevölkerung befürchten einen islamistischen Terroranschlag im kommenden Jahr. Die Terroranschläge von Paris und die immer währende Angstpropaganda der rechten Demagogen Europas tragen dämonische Früchte. 

Ich kann mich diesen Befürchtungen allerdings auch nicht entziehen, allerdings vermute ich die Quellen des Terrors vorerst nicht in den islamistischen Reihen, obwohl man sie vermutlich zuerst lauthals beschuldigen wird. Ich befürchte, dass der erste großflächige Anschlag in Deutschland das Produkt einer gestörten Figur a la Breivik sein wird. Alleine die Anzahl der Brandanschläge auf Flüchtlingsheime und die Angriffe auf Gegner der Rechten sollte dahingehend zu denken geben. Auf dem rechten Auge ist man in diesem Land immer noch blind.

Alles in allem dürfte das Jahr 2016 eine Fundgrube für ausufernden Sicherheitswahn sein, man ist ja auch stets öffentlich bemüht, entsprechende Gefahren herbeizureden, die Politik hat ja schließlich auch etwas davon. Benjamin Fraenklin wird der Satz nachgesagt:

"Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu erlangen, der wird am Ende beides verlieren.".

Ein weiser Satz, egal, ob dieser nun tatsächlich von Fraenklin stammt oder nicht, denn er sagt alles, was uns wirklich bewegen sollte. In dem Moment, in dem wir beginnen, auf unsere freiheitlichen Grundrechte zu verzichten, in dem wir sie zugunsten eines imaginären Sicherheitsgefühls aufgeben, haben wir vorloren. Unsere Freiheit ist der größte Feind des Terrorismus, egal aus welcher Ecke dieser gerade kommt und jede Einschränkung ist ein Sieg für die Feinde unserer Freiheit.

Geniessen wir also unsere Freiheiten, solange es sie noch gibt und sorgen wir 2016 dafür, dass wir eine freie Gesellschaft bleiben und Zeigen denen, die gerne unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung abschaffen wollen, die rote Karte.

Vielleicht wird ja wenigstens das Wetter schön.
Ich wünsche allen einen guten Jahreswechsel und ein friedliches, gesundes 2016, egal ob Freund oder Feind, auch wenn ich alles in allem etwas pessimistisch daher komme.



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