12.10.2022

Last Generation

Klar, wir sind uns alle im Klaren darüber, welchen Klima- und Umweltproblemen wir gegenüber stehen und nur die Dummen bestreiten diese Probleme.

Dennoch sehen wir uns einer neuen Militanz ökologischer Kräfte gegenüber, die von sich selbst behauptet, sich demokratisch zu bewegen und "nur" zivilen Ungehorsam zu leisten, damit sich auf Seiten der Regierungsverantwortlichen etwas tut.

Ok, letztendlich wohl nicht verkehrt und auch hier und dort sicherlich notwendig. Allerdings müssen sich Gruppierungen wie "Die letzte Generation" dennoch die Frage gefallen lassen, wie demokratisch sie tatsächlich sind und vor allem agieren.

Ist es wirklich demokratisch, wenn zehn oder zwanzig Aktivisten eine Großstadt lahmlegen und der breiten Masse durch eher sinnlose Blockaden ihren Willen aufzwingen?

Ist es wirklich demokratisch, wenn diese Aktivisten damit die breite Masse zwingen, ihre Arbeitszeiten zu verschieben, damit sie ohne Straßenblockaden pünktlich ihre Arbeitsplätze erreicht?

Nein, das ist es nicht. Sicherlich werden die demokratischen Rechte, die aus dem Grundgesetz resultieren gerne genutzt, dennoch sind die Absichten, die hinter den Aktivitäten stehen, selten demokratisch und das betrifft nicht nur die  "letzte Generation" sondern auch etliche andere Organisationen und Aktivisten aus diesem vermeintlich ökologischen Umfeld.

Es ist auch nicht wirklich erkennbar, was diese "letzte Generation" eigentlich überhaupt wollen. Haben sie sich im Herbst letzten Jahres dafür auf die Straße geklebt, dass keine Lebensmittel weggeworfen werden, so kleben sie dieses Jahr für Tempo100 auf einer Autobahn, auf der eh nur Tempo 80 erlaubt ist. Man gewinnt den Eindruck, dass sich die Truppe einfach nur irgendwo festkleben will, um festzukleben. Und für das Festkleben beschädigt man auch in Museen das eine oder andere Bild oder löst als Gast de Bundestages Feueralarm aus, wobei man die Erklärung der Zusammenhänge stets unterlässt.

Ist es das demokratische Recht der "letzten Generation" Straftaten zu begehen und Menschenleben zu riskieren, in dem die Feuerwehr wegen einem provozierten Fehlalarm umsonst in den Bundestag ausrücken oder Umwege fahren muss, weil festgeklebte Aktivisten ein Fortkommen von Einsatzfahrzeugen der Polizei und Rettungskräfte be- und verhindern? Nein, das ist es nicht. 

Diese ganzen Öko-Aktivisten, egal ob "Letzte Generation", Grüne oder "Berlin - autofrei" haben eines gemeinsam: Sie wissen eigentlich nicht was sie tun. Sie fordern Dorf und Blümchenwiese für die Großstadt, ohne Lösungen anzubieten, wie denn der Alltag dieser Großstadt, Demokratie, Freiheit, Selbstbestimmung, Mobilität der Menschen, Arbeit und Wirtschaft dann funktionieren sollen. Fasst man dieses Nichts zusammen und prüft die Möglichkeiten, kommt man schnell dahinter, dass als dies zutiefst undemokratisch ist und zwangsläufig in einer Art Diktatur enden muss. So fordert die Initiative "Berlin - autofrei", dass sich Autofahrende private Autofahrten genehmigen lassen müssen und das nur 12x im Jahr, bzw. später sogar nur 6x im Jahr. Ist das demokratisch, wenn ein Staat darüber entscheidet, wann jemand fahren darf und wann nicht? Das ein Staat darüber entscheidet, ob, wann und wohin seine Bürger*innen reisen dürfen, das hatten wir schon. Das Land nannte sich DDR und hatte eine Mauer.

Wer fackelt eigentlich seit Beginn von Fridays of future regelmäßig PKW en masse in Berlin ab? Früher richtete sich der Hass gegen Nobelfahrzeuge, heute trifft es auch das Auto des kleinen Arbeiters oder des mittelständischen Pflegedienstes. Von 365 Nächten im Jahr brennen mittlerweile an 250 irgendwelche Autos. Der Hass richtet sich also heute gegen das Auto an sich und nicht mehr gegen irgendwelche Prolls.

Auch vor Zerstörungen wird nicht mehr Halt gemacht. Farbanschläge, eingeworfene Scheiben, eindeutige Bekennungen, aus welcher Richtung es kommt. Und es kommt aus der militanten Öko-Ecke.

Ein deutscher Verantwortlicher der selbsternannten Tierschutzorganisation PETA, die überall auf der Welt regelmäßig Tiere in Tierheimen tötet, fordert, dass sich nur noch vegan lebende Männer fortpflanzen dürfen sollen, weil fleischessende Männer angeblich zu viel CO² ausstoßen. Das ist Faschismus per Excellence. Die Grünen hingegen, als Regierungspartei im Bund und vielen Bundesländern etablieren den Radfahrenden als einzig wahren Verkehrsteilnehmer und betreiben für den ADFC Klientelpolitik vom Feinsten. Da werden Radwege in Fahrspurbreite konstruiert, Busse, Autos, teils sogar Fußgänger*innen bleiben auf der Strecke, als gäbe es sie gar nicht und für die Schaffung von Radwegen ist es auch vollkommen egal, ob dafür Bäume gefällt werden müssen.

Spätestens, wenn man die Forderungen von PETA und "Berlin - autofrei" zur Kenntnis nimmt, weiß man, dass die selbsternannten Klimaaktivisten in der Summe alles andere als demokratisch wahrgenommen werden können. Im Gegenteil: Wir stehen dann am Rande eines ökologischen Faschismus unter Führung einer selbstherrlichen grünen Öko-Elite.

Die Bürger*innen gemeinhin sollen nicht mehr individuell und mobil sein. Zurück zum Feudalismus, wo der Bauer den Lehnsherrn fragen musste, ob er mal kurz das Dorf verlassen darf. In den feuchten Träumen der Ökoelite geht es um Kontingente, Zuteilungen und Restriktionen. Und über alles hat der grüne Staat die Kontrolle: Wer darf was und wieviel essen, wer darf Energie verbrauchen, wer darf in welchem Umfang Kleidung besitzen. Anfänge machte einst der Fleischatlas der Böllstiftung, der vorschlug, dass die Bürger*innen per Gesetz nur noch 600g Fleisch pro Monat essen dürften. Und derer kruder Vorschläge gibt es viele und einer undemokratischer und faschistischer als der andere.

Wer also frohlockend solchen Vereinen wie "Letzte Generation" hinterher hechelt, sollte sich darüber im Klaren sein, was in der großen summe damit letztendlich losgetreten wird. Und ob sich dann die Kleblinge und UHU-Fetischisten von heute noch darin wiederfinden ist fraglich.



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